Entstehung & Philosophie

Aus unserer praktischen Arbeit, mit der Durchführung von Gruppenangeboten in der ergotherapeutischen Praxis, heraus haben wir mit unserem Konzept 2013 einen ersten Schritt in eine stadtteilnahe Grundschule in Hannover gemacht. Unsere Idee war es, in Anlehnung an bereits bestehende Programme, ein ergotherapeutisches Training zur Umsetzung im Kontext Schule zu entwickeln. Unser Ziel war es dabei, etwas Neues zu entwickeln, um Kinder im Transfer ihrer Trainingserfolge an dem Lernort Schule effektiver unterstützen zu können. Seitdem haben wir das BATS als kompletten Trainingsdurchgang insgesamt elf Mal an Grundschulen im Raum Hannover durchgeführt. Für unser Ziel, Kinder mit Lern- und Leistungsschwierigkeiten sowie deren Lehrkräfte und Eltern möglichst hilfreich im Kontext Schule zu unterstützen, um langfristig Veränderungen anstoßen zu können, haben wir das BATS stets weiterentwickelt. Handlungsleitend waren für uns dabei die Ergebnisse der Prä-Post-Evaluation der einzelnen Durchgänge sowie die Reflexionsgespräche mit Schulleitungen und am Training teilgenommenen Lehrkräften. Die wohl entscheidendste Weiterentwicklung bestand darin, dass wir die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften zunehmend mehr in den Vordergrund gestellt haben und bis heute stellen. So wurde das Training immer wieder überarbeitet und überdacht. Im März 2020 ist nun das zum Training dazugehörige Handbuch im Schulz-Kirchner Verlag veröffentlicht worden. Wir erhalten zunehmend mehr Anfragen von Grund- und inzwischen auch weiterführenden Schulen, die den Ansatz des BATS äußerst vielversprechend finden und gerne von einer derartigen ergotherapeutischen Unterstützung Gebrauch machen möchten. 

Bei der Entwicklung unseres Trainingsprogramms war es ein wesentlicher Motor, vor dem Hintergrund der ergotherapeutischen Modelle, der Frage nachzugehen, wie es möglich sein kann, den so wichtigen Wirkungsfaktor der Umwelt tatsächlich zu nutzen.

Entstanden ist dadurch ein Trainingsprogramm das sich an drei Punkten besonders von bisherigen Programmen unterscheidet:

  1. Das Training findet ausschließlich am Lernort Schule und im regulären Klassenunterricht parallel zur Wissensvermittlung durch die Lehrkraft statt. 
  2. Im BATS gehen wir davon aus, dass Kinder mit Betätigungsproblemen und/ oder Lern- und Leistungsschwierigkeiten in der Schule langfristig nur dann ihr Verhalten positiv verändern (können), wenn alle Beteiligten des Kontextes (Kinder, Lehrkräfte, Eltern) sich gegenseitig stärken. 
  3. Das Training geht mit Lehrkräften und Eltern konsequent betätigungsorientiert vor und verzichtet dafür auf vorgegebene Aufgaben, Materialien und Spiele. 

Damit liefert das Programm vor Ort eine ergotherapeutische Unterstützung zur praktischen Umsetzung der Inklusion an Schulen. Es unterstützt besonders die Kinder ohne feststehende Diagnosen oder Förderbedarfe sowie deren Lehrkräfte. 

Finanziert wird das BATS durch finanzielle Mittel der Schulen (z.B. Finanzierung über Schulsozialarbeit, schulinterne Präventionsprogramme).